Die Geschichte des Abwasserzweckverbandes

1962 wurde der Abwasserzweckverband Mariatal mit dem Ziel, das im dicht besiedelten Mittleren Schussental anfallende Abwasser “abzuführen, zu reinigen und unschädlich zu machen” gegründet. Heute gehören dem AZV die Städte Ravensburg und Weingarten sowie die Gemeinden Baienfurt und Berg mit zusammen über 80.000 Einwohner und über 100.000 Einwohnergleichwerte aus Gewerbe- und Industrieunternehmen an.

Das Sammelklärwerk Langwiese wurde als Nachfolger einer 1,5 km weiter nördlich in den 1950er-Jahren errichteten mechanischen Kläranlage am 02.12.1974 auf dem tiefsten Punkt des Ravensburger Stadtgebietes offiziell in Betrieb genommen. Es ist ausgelegt auf die Reinigung einer Schmutzfracht von 184.000 Einwohner-Werten.

Altes Klärwerk Mariatal 1973
Bau des Klärwerk Langwiese 1973

An seine Reinigungsleistung wurden aus verschiedenen Gründen von Anfang an besondere Anforderungen gestellt. Der anfangs noch miserable Gütezustand des Bodensee-Zuflusses Schussen, die besorgniserregenden Phosphorbelastung des Bodensees selbst sowie die hohe Keimbelastung an den bestehenden Badeplätzen im Bodensee an der Schussen-Mündung führten zu verschärften Grenzwerten im Klärwerksablauf, die nur durch die Installation zusätzlicher Klärstufen einzuhalten waren.

Das Klärwerk Langwiese war daher frühzeitig ausgestattet mit der sogenannten 3. Reinigungsstufe (zur Phosphor- und Stickstoffentfernung) sowie mit einer Sandfiltration (weitergehende Phosphorelimination und Keimreduktion). Die Nähe zum Trinkwasserspeicher Bodensee und die weiterhin noch labile Gütesituation im Vorfluter Schussen waren auch Anlass, sich auf Verbands- und Landesebene vorsorgend Gedanken zu machen über eine zusätzliche 4. Klärstufe zur Entfernung sogenannter Spurenstoffe oder Mikroverunreinigungen (Medikamente, Pflanzenschutzmittel, Industriechemikalien usw.). Nach 2 1/2 -jähriger Bauzeit konnte diese zusätzliche Klärstufe im Jahr 2013 in Betrieb genommen werden.

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