Zulaufgerinne

Abwasserzulauf aus allen vier Verbandsgemeinden mit drei Kaskadenwehren zur optimalen Volumennutzung des Zulaufkanals.

Rechenanlage

Mechanische Entnahme von Grobstoffen größer 6 mm wie Holz, Papier- und Kunststoffteile, deren Volumen anschließend in der Rechengutpresse minimiert wird.

Belüfteter Sand- und Fettfang

Durch die Einblasung von Luft werden schwere Sandpartikel (>0,3mm) von organischem Material getrennt und sinken auf den Boden. Diese werden mittels einer Pumpe zur Auswaschung in die Sandwaschanlage befördert.

Fette und Öle schwimmen auf, sodass diese abgezogen und in den Faulturm entsorgt werden können.

Vorklärung

Hier wird die Fließgeschwindigkeit reduziert, damit sich die letzten Schwebstoffe absetzten können. Diese werden als Primärschlamm den Faultürmen zugeführt.

Denitrifikation

Mittels spezieller Bakterien wird der im Abwasser gebundene Nitrat in elementaren Stickstoff umgewandelt, der anschließend in die Atmosphäre entweicht.

Nitrifikation

Das “Herz” der Anlage, bei dem der größte Teil der gelösten organischen Schmutzstoffe und feine, nicht absetzbare Partikel aus dem Abwasser entfernt werden. Kleinstlebewesen wie Amöben, Wimpertierchen, vor allem jedoch Bakterien, nehmen die Schmutzstoffe auf und zerlegen sie. Zusätzlich werden Stickstoffverbindungen wie Harnstoff von speziellen Bakterien zu Ammonium abgebaut, und dieses wird dann in Nitratstickstoff umgewandelt (Nitrifikation). Alle diese Bakterien benötigen zum atmen Sauerstoff, der ihnen durch ein Belüftungssystem zugegeben wird. Gleichzeitig wird durch die Zugabe von Aluminiumsalzen ein Teil der im Abwasser befindlichen Phosphate eliminiert. Beim biologischen Prozess entsteht Schlamm, der sich aus Bakterienmasse zusammensetzt. Dieser Schlamm setzt sich in den nachfolgenden Nachklärbecken ab. Ein Teil davon wird als Rücklaufschlamm wieder in die Denitrifikationsbecken zurückgeführt, um die dortige Bakterienmasse anzureichern.

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Nachklärung

Hier setzen sich die Schlammflocken durch die Reduzierung der Fließgeschwindigkeit auf dem Boden ab. Mittels einem Räumer werden diese in die Mitte befördert. Dort wird der Schlamm als Rücklaufschlamm in die Denitrifikation gepumpt. Der Überschuss an Schlamm, der durch die Zellteilung entsteht, wird in den Faulturm befördert.

Adsorptionsstufe

Unter Zugabe von Pulver-Aktivkohle werden Spurenstoffe wie Medikamente und Industriechemikalien aus dem Abwasser entfernt. Diese lagern sich an der Kohle an und werden zusammen mit dem Klärschlamm der Verbrennung zugeführt.

Sedimentation

Die mit Spurenstoffen angereicherte Aktivkohle setzt sich ab und wird wieder in die Adsorptionsstufe zurückgeführt. Dadurch wird ein höherer Belegungsgrad der Aktivkohle erreicht.

Sandfilter

Das Abwasser aus der Sedimentation durchströmt hier zwölf Filterkammern von oben nach unten. In dem “Mehrschichtfilter” werden Schwebstoffe sowie ausgeflockte, zuvor mit Eisensalzen ausgefällte Phosphate zurückgehalten. Zusätzlich wird im Filter durch eine abermalige Denitrifikation (durch Zudosierung von Methanol) das zuvor in den Belebungsbecken gebildete Nitrat zu unschädlichem elementaren Stickstoff zerlegt, der in die Luft entweichen kann (“nachgeschaltete Denitrifikation”). Das gereinigte Abwasser kann jetzt, befreit von etwa 99 Prozent der Schmutzstoffe, das Klärwerk wieder verlassen und über die Schussen in den natürlichen Wasserkreislauf zurückkehren.

Faulbehälter

Neben dem Maschinenhaus stehen die beiden, die Erkennungsmerkmale des Klärwerks, Faulbehälter mit einem Fassungsvermögen von jeweils 7000 m³. Sie nehmen sowohl den Primärschlamm der Vorklärung als auch den Sekundärschlamm der Belebungsanlage auf. Beide Schlämme enthalten noch organische Stoffe wie Zellulose, Eiweiße oder Fette, die nun unter Luftabschluss in der Schlammfaulung von Bakterien zu Kohlendioxid und Methan abgebaut werden. Um den Mikroorganismen ideale Bedingungen zu schaffen, wird die Temperatur in den Faulbehältern konstant bei 38° C gehalten. Nach ca. 42 Tagen Aufenthaltszeit ist der Schlamm ausgefault und kann somit der Schlammentwässerung zugeführt werden. Als Endprodukt des gesamten Faulprozesses bleibt ein ausgefaulter Schlamm zurück, der aus 3 % Trockensubstanz und 97 % Wasser besteht. 

Schlammentwässerung

In der Schlammentwässerung befinden sich ein Bandeindicker und zwei Zentrifugen. 

Der Überschüssige biologische Schlamm wird mit dem Bandeindicker vorentwässert, um den Wassergehalt in den Faultürmen so gering als möglich zu halten.

Zur Reduzierung von dem zu entsorgenden ausgefaultem Klärschlamm wird dieser in Zentrifugen entwässert. Hierbei kann ein Feststoffgehalt von ca. 28% erreicht werden. Der Schlamm wird einer Verbrennungsanlage außerhalb des Klärwerks zugeführt.

Blockheizkraftwerk

Das bei der Schlammfaulung anfallende Klärgas wird aus den Faulbehältern abgezogen und in einem Niederdruckgasbehälter zwischengespeichert. Über eine Gasdruckerhöhungsstation wird das Klärgas den drei BHKW´s (zusammen 1.200 KW elektrische Leistung) zugeführt. Durch die BHKW´s wird das gesamte anfallende Klärgas im Klärwerk in Wärme- bzw. elektrische Energie umgewandelt. Die Wärme wird zur Beheizung der Faulbehälter und der Gebäude genützt. Die Stromproduktion beträgt über 100% des eigenen benötigten Strombedarfs. 

Gasbehälter

Der Gasbehälter hat ein Fassungsvermögen von 2500 m³. Das beim Faulprozess anfallende Faulgas (ca. 2.400.000 m³/a) wird zwischengespeichet. Über eine Gasreinigung und -druckerhöhung wird es anschließend den drei BHKW´s zugeführt. Wenn der Gasbehälter gefüllt ist und die BHKW´s nicht das komplette Gas benötigen, wird dieses mittels einer Faulgasfackel bewusst abgebrannt. Hierbei kommt es zu einem Feuerschein auf dem Gelände.

Schlammeindicker

Dieses ursprünglich zur Faulschlammeindickung gebautes Becken wird nun als Pufferbecken für den Betrieb der Zentrifugen genützt.

Betriebsgebäude

Hier sind die zentrale Steuerung, Büros, Labor, mechanische sowie elektrische Werkstätten, Sozialräume und der Sitzungssaal untergebracht.

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